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Fahrtechnik, Mentaltraining und mehr...

Mtb-Einsteiger und Anfänger brauchen diese Fahrtehcnik um auf dem Trail sicher und mit Spaß fahren zu können.

MTB-Fahrtechnik für Anfänger – Die 4 „must-have“ Skills

4 Dinge, die Du als Mountainbike-Einsteiger beherrschen solltest, bevor Du auf einen S1-Trail oder in den Bikepark gehst.

Ist Mountainbiken gefährlich?

Kann es sein! Aber es ist nicht das Mountainbike, das den Sport gefährlich macht, sondern die Person, die auf dem Mountainbike sitzt und das Sportgerät nicht unter Kontrolle hat!

Ja genau, ein Mountainbike ist ein Sportgerät. Und hier fängt einer der größten Denkfehler bereits an – die meisten Leute denken, „ich kann doch Fahrradfahren, also kann ich auch Mountainbiken“.

Mountainbiken ist aber nicht Fahrradfahren! Zum Mountainbiken gehört (wie zu jeder Sportart) eine Technik! So wie Fußballspieler lernen, mit dem Ball umzugehen, und sehr viel mit dem Ball trocken trainieren, ohne ein Match zu spielen, solltest Du auch mit Deinem Bike trainieren, ohne auf den Trails zu spielen.

Natürlich ist das ZIEL immer das Match oder der Trail – aber der Weg dorthin ist das Training in der Ebene. Zumindest, wenn Du Dein Sportgerät unter Kontrolle haben willst.

Offiziell wird Mountainbiken als Risikosportart eingeschätzt – muss es aber gar nicht sein, wenn Du Dein Sportgerät lernst, zu kontrollieren. Schlussendlich gibt es 2 Optionen: Du bist der Passagier oder der Pilot! Da das Bike wahrscheinlich nicht dazulernt – wäre es eventuell klüger, wenn Du dazulernst 😇

Wir sind nun seit über 10 Jahren hauptberuflich MTB-Guides und Trainer (mit 300 bis 330 Guiding und Coaching-Tagen pro Jahr!) – haben also tausende Mountainbiker begleitet – und in diesem Artikel möchten wir Dir 4 Skills ans Herz legen – die jeder Mountainbiker beherrschen sollte, damit er sicher auf dem Bike Trails befahren kann.

Und wir können Dir ein kleines Geheimnis verraten: viele (SEHR viele) Biker, die sich als fortgeschrittener Mountainbiker bezeichnen, weil sie schon sehr lange biken, beherrschen diese 4 Skills auch nicht.

Denn um Skills wirklich zu beherrschen, muss man regelmäßig & gezielt üben und einiges an Zeit investieren, wozu leider viele Biker nicht bereit sind, weil sie lieber Trailspaß haben wollen.

Daher sind sie meistens der Passagier auf dem Bike und stürzen oft… Viele (sehr viele) Stürze, die wir über die Jahre miterlebt haben, wären mit diesen 4 Basics vermeidbar gewesen! Leider ist diese Einsicht keine leichte und kratzt an so manchem Ego 😩

Hier sind die 4 Fahrtechnik-Skills, die jeder Mountainbiker nicht wissen, sondern auch wirklich beherrschen sollte:

  1. Sicheres Bremsen
  2. Sicheres Absteigen
  3. Bike Body Separation
  4. Trackstand-Basics
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Wir möchten Dir alle 4 Skills im Folgenden erklären und ein paar Tipps dazu geben. Wenn Du sie wirklich lernen willst, dann arbeite mit einem professionellen MTB-Fahrtechnikcoach daran – wir garantieren Dir, dass Du den Unterschied spüren wirst!

Du wirst Dich viel sicherer im Bike fühlen und auch tatsächlich sicherer unterwegs sein.

1. Sicheres Bremsen:

Ganz ehrlich: Wenn du nicht genau weißt, wie viel Zeit und wie viel Distanz Du benötigst, um sicher zum Stehen zu kommen, wie willst Du Dich dann sicher fühlen? Wie willst Du kontrolliert bremsen, wenn Du das vorher nie unter wechselnden Bedingungen übst? Was machst Du, wenn vor Dir etwas Unvorhergesehenes passiert? Voll in die Eisen gehen? Ob das gut geht?

Wenn Du das Bremsen also noch nie gezielt geübt hast, dann ist es ganz normal (und auch nur gesund), dass Du Dich unsicher am Bike fühlst! Und wenn Du Dich nicht unsicher fühlst, und denkst „Ach, das geht schon gut, im Ernstfall kann ich das bestimmt“ – dann ist das ehrlich gesagt sehr naiv!

Hier sind ein paar Tipps zur Bremstechnik am Mountainbike:

Bremshebeleinstellung:

Moderne Scheibenbremsen sind so stark, dass es vollkommen reicht, sie nur mit dem Zeigefinger zu betätigen. Stelle die Bremshebel so ein, dass Dein Zeigefinger stets am äußeren Ende des Bremshebels ruht und die anderen Finger den Lenker umschließen können.

Bremstechnik:

Gehe auf eine ebene oder leicht abschüssige Fläche (Teer, Wiese oder sehr feiner und fester Schotter) und fange erst an, den Bremspunkt Deiner jeweiligen Bremse kennenzulernen.

Nur rollende Räder sind sichere Räder! Daher möchtest Du den Bremspunkt kennenlernen, um möglichst zu vermeiden, dass Du sofort so bremst, dass die Reifen blockieren.

Schiebe dazu Dein Bike neben Dir her, betätige beide Bremsen nur mit dem jeweiligen Zeigefinger und betätige den Bremshebel gerade so stark, dass sich die Reifen so langsam wie möglich drehen. Du kannst auch mal abwechselnd nur hinten und vorne betätigen, dann wirst Du sehr bald fühlen, dass Dein Hinterrad sehr viel schneller blockiert, als Dein Vorderrad und dann auch fast keine Bremswirkung mehr bietet (das Hinterrad also munter weiterrutscht und dies keinen nennenswerten Kraftaufwand benötigt). Deswegen spricht man von einer idealen Bremsverteilung von 70:30 (wobei 70% Bremsleistung von der Vorderradbremse und 30% Bremsleistung von der Hinterradbremse kommen).

Du bekommst durch diese Übung ein erstes Gefühl für den „idealen Bremspunkt“ – also wie weit und stark Du Deinen Hebel betätigen musst, damit sich Deine Räder gerade noch drehen (und noch nicht blockieren).

Und nun kannst Du auch das Bremsen üben, wie Roxy es in diesem Video zeigt oder Dich in diesem Artikel noch tiefer mit der Bremstechnik auseinandersetzen!

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Dieses Video ist bisher nur auf Englisch verfügbar.

2. Sicheres Absteigen:

Dieser Skill ist ehrlich gesagt einer, der am meisten unterschätzt wird – der aber Leben retten kann. Sicheres Absteigen ermöglicht Dir, in eine Stelle hineinzufahren, die Du noch nicht kennst, ohne das Risiko, zu stürzen, wenn Du die Stelle doch nicht fahren kannst/willst.

Wir möchten daher immer nach hinten absteigen. In diesem Video erkläre ich Dir, wie das geht:

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3. Bike Body Separation:

Bike-Body-Separation = die Trennung von Körper und Bike, bedeutet, dass sich Bike und Körper manchmal in entgegengesetzte Richtungen bewegen – damit Du mit Deinem Körperschwerpunkt lotrecht über dem Tretlager bleibst. Dadurch haben Deine Reifen Traktion und Du bleibst möglichst ruhig, während sich Dein Bike unter Dir bewegt.

Wenn Du wissen willst was genau „zentral im Bike sein“ bedeutet:

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Dieses Video ist  auf Englisch, es gibt für Dich deutsche Untertitel.

Auch seitlich möchten wir das Bike vom Körper trennen – zum Beispiel in Kurven – in denen das Bike oft stärker geneigt ist als der Körper, damit wir auch hier lotrecht über der Aufstandsfläche der Reifen sind.

Als Anfänger sollte Dir zumindest das Grundkonstrukt nicht nur mental bewusst sein, Dein Körper sollte auch in der Lage sein, es auszuführen, da Du nur dadurch auch in steilerem und ruppigeren Gelände die Kontrolle behalten kannst.

Woran merkst Du, dass Du Bike-Body-Separation ausführst?? Wenn Du einen Trail fährst und Dein Kopf ruhig ist, weil sich das Bike unter Dir bewegt und Du nicht „durchgeschüttelt wirst“.

4. Trackstand-Basics

Der Trackstand ist ein Skill, bei dem Du frei auf Deinem MTB stehen kannst – also ohne Dich anzulehnen. Er wird leider SEHR stark unterschätzt – aber er ist einer der essentiellsten Skills auf dem Mountainbike.

Wenn Du sicher am Bike sein willst, wenn Du sicher Kehren fahren willst, sicher verblocktes Gelände fahren willst, Dich sicher fühlen willst und wenn Du wirklich Kontrolle über Dein Bike haben willst, kommst Du um das Erlernen von Balance auf Deinem Mountainbike nicht herum!

Warum ist der Trackstand eigentlich wichtig??

  1. Ohne einen Trackstand wirst Du nie wirklich kontrolliert und sicher enge Kehren fahren können.
  2. Du wirst mit großer Wahrscheinlichkeit dazu neigen, zu schnell zu fahren, um fehlende Balance wettzumachen (Verletzungen sind dadurch viel wahrscheinlicher)
  3. Du wirst Dir sehr viele kompensatorische Muster aneignen, die Du mit jeder Ausfahrt festigst… 
  4. Dadurch wirst Du Dich immer weiter limitieren, fortgeschrittene Techniken wie Hinterrad umsetzen und Springen (uvm.) wirklich sauber und mit Gefühl zu meistern. 

Warum ist das so ...?

Weil wir durch unsere Füße und Beine unser Körpergewicht auf das Bike übertragen – unsere Füße sind dadurch der wichtigste Kontakt zum Bike. Denn nur wenn wir in diesem Kontakt feinfühlig sind, können wir durch kleine Bewegungen und Mikro-Körpergewichtsverlagerungen Traktion generieren und erhalten, weil wir über die Pedale bestimmen, wo unser Körpergewicht wirklich auf dem Bike ist! Dieses Feingefühl hast Du, wenn Du einen Trackstand wirklich kannst.

Wenn Du jetzt hier aber noch „grobmotorisch“ bist, wird die leichte Masse (das Bike) immer durch die große Masse (den Körper) in Unruhe versetzt – das heißt, das Bike neigt zum Rutschen, Ausbrechen, Lenker verschlagen, Umfallen, in der Luft zum Verspringen und so weiter…

Wir coachen seit einigen Jahren auch erfolgreiche Rennfahrer und alle können bestätigen: erst seitdem sie regelmäßig den Trackstand verfeinern, haben sie Feingefühl in Kurven, in der Luft und am Trail. Auch Hobbybiker berichten dies – und ganz ehrlich, auch wenn es barsch klingt: wir kennen keinen wirklich fortgeschrittenen Biker, der keinen Trackstand kann…  😅   

Wir haben hier einen gratis Trackstandkurs für Dich in dem Du Schritt für Schritt den Trackstand lernst und selbstbestimmt üben kannst:

Fazit:

Wenn Du Dir bei diesen 4 Skills unsicher bist, ob Du sie kannst (und ich meine nicht kennen, ich meine KÖNNEN), dann empfehlen wir Dir: arbeite daran!

Du wirst Dir sehr viel Unsicherheit ersparen, Du wirst Dir sehr viel Zeit sparen (Da Du Dir keine Automatismen aneignest, die Du danach wieder verlernen musst, weil sie Dich in eine Sackgasse geführt haben) und Du wirst viel schneller viel mehr Spaß haben und Deine Wunschskills erlernen, wenn Du von Anfang an gezielt an Deiner Fahrtechnik arbeitest!

Die schnellsten Fortschritte machen Mountainbiker, wenn sie von Anfang an gezielt mit Hilfe eines professionellen Coachs an ihrer Fahrtechnik arbeiten. Warum? Weil Du Dir sofort förderliche Bewegungsmuster aneignest – Du eignest Dir ein solides Fundament an, auf das Du nachher alle weiteren Skills draufbauen kannst.

Wenn Du erst einmal selbst „herumwurschtelst“ – oder von Freunden Dinge abschaust – kann es sehr gut sein, dass Du Dich immer weiter in eine Sackgasse manövrierst, aus der Du Dich dann sehr mühsam wieder herausmanövrieren musst… Weil Du Fehler in Deinem Fundament hast, die Dich in Deinem Fortschreiten limitieren und eventuell sogar gefährlich für Dich sein können.

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