Eine Mountainbike Destination, in der die Trails nicht nur vielfältig, sondern top gepflegt und wenig befahren sind, die Landschaft wunderschön ist, in der es für jedes Fahrlevel spaßige Abfahrten gibt und selbst die Hotels sich an Mountainbiker richten – das hört sich doch fast zu gut an, um wahr zu sein, oder?
Ja, das haben wir auch gedacht. Aber genau das alles bietet die MTB-Region lake.bike in Kärnten, Österreich. Deswegen wollen wir diese noch sehr unbekannte MTB-Destination mit Dir teilen und Dir einen Einblick in unsere Erfahrungen in diesem „Secret Tip“ geben.
Wie sind wir auf diese MTB-Region gekommen?
Wir sind eher durch Zufall auf diese Mountainbike Region aufmerksam geworden, da uns Mitglieder des dort ansässigen Alpenvereins angefragt haben, um sie als Trainer fortzubilden. So kam der Kontakt zur Region zustande und wir schauten uns die lake.bike Webseite an.
Wir waren sofort von der Idee begeistert, eine Mischung aus Flowtrails, ruppigen Trails, Naturtrails und einem speziellen Übungsparcours geboten zu bekommen – und das Ganze noch mit wunderschönen Aussichten auf Seen und Berge.
Abkühlung nach der Mountainbiketour in einem der atemberaubenden Seen? Hört sich toll an. Da müssen wir hin!
So kam es, dass wir im Juni 2023 einen (beruflichen) MTB-Urlaub in Faak am See buchten. Wir schauten uns auf der lake.bike Webseite die verschiedenen Basecamps an – dies sind Unterkünfte, die sich speziell an Biker und deren Bedürfnisse richten – und entschieden uns für ein Bike-, Wander- und Familienhotel namens Naturel Hoteldorf Schönleitn, direkt oberhalb des Faaker Sees.
Das Hotel:
Das Hotel bietet ein einzigartiges Konzept an, bei dem man die Freiheiten und Vorteile einer Ferienwohnung mit dem Komfort eines Hotels vereint. Denn, wie der Name Hoteldorf bereits aussagt, ist es ein ganzes Dorf mit einzelnen Häusern, das aber wie ein Hotel geleitet wird.
Es gibt also einzeln in sich abgeschlossene Ferienwohnungen auf einem großen, wunderschönen Areal, auf dem auch Hotelannehmlichkeiten wie Spa (mit Panoramasauna), Restaurants und Gästebetreuung (sowie Kinderbetreuung) geboten werden.
„Alles kann, nichts muss“ ist das Motto des Hoteldorfs, was für uns ehrlicherweise als Erstes etwas befremdlich klang („Aääh, ist das ein Swingerhotel?“, sagte ich scherzhaft zu Berni) – aber jetzt im Nachhinein verstehen wir, wie passend dieses Motto wirklich ist.
Der Slogan ist „Ankommen, wohlfühlen, umsorgt sein – Genau Meins!“ – denn man kann genau wie in einer Ferienwohnung „sein Ding machen“ – oder man bucht sich eben Frühstück oder Halbpension dazu, und kann auch Mittags oder Abends im á-la-carte Restaurant essen, wenn man keine Lust hat, in der Ferienwohnung selbst zu kochen. Alles kann, nichts muss, eben.
Auch die Bikes sind natürlich top versorgt, im abschließbaren Bikeraum, und eine Bikewash-Anlage gibt es natürlich auch.
Wir haben uns während unseres Aufenthalts wirklich sehr wohl gefühlt und waren von der Gastfreundschaft und der ruhigen Lage wirklich sehr begeistert.
Die Bike-Region:
Die lake.bike Region, rund um den Faaker See, Ossiacher See und Villach setzt stark auf top-ausgebaute Trails, ausgeschilderte Strecken und vor allem darauf, das Mountainbiken zu kultivieren. Es gibt daher Trails, die nur für Biker sind, aber auch „shared Trails“ (auf denen Wanderer und Biker aufeinander Rücksicht nehmen und die Trails gemeinsam genießen) und auch Trails, die ausschließlich von Wanderern genutzt werden.
Wir wurden als Mountainbiker (und E-Mountainbiker) in der gesamten Umgebung immer sehr respektvoll behandelt – haben zwar manchmal ungläubige Blicke geerntet, warum man denn so steile, wurzelige Trails freiwillig fährt, wurden jedoch nie als „illegal“ beschimpft oder schief angeschaut. Bis auf den PROlitzen-Trail (Seilbahn Gerlitzen Alpe) müssen alle Berge selbst erklommen werden, was sich definitiv im Zustand der Trails widerspiegelt. Wir haben selten Trails befahren, welche in so gepflegtem Zustand waren. Daher an dieser Stelle ein großes Lob an die Trailbauer der Region!
Abseits der lake.bike Region gibt es im Umkreis weitere sehr interessante MTB-Spots wie zum Beispiel: Kranjska Gora, Nockbike, MTB-Zone am Petzen, oder die Trails am Weißensee. Wir haben es diesmal leider nicht geschafft diese Orte zu besuchen, haben es aber für die Zukunft geplant.
Unsere persönlichen Trail-Tipps:
Spot 1: Trails rund um Faak am See
Rund um den Faaker See gibt es viele Naturtrails, wie den Samonigg Trail, Kopein Trail, Latschacher Trail und Shorty Trail. Diese Trails sind eher wurzelig, bei Nässe sind sie daher bereits recht anspruchsvoll und rutschig, vor allem der schwarze Blairwitch Trail. Sie sind jedoch sehr abwechslungsreich und machen Bikern aller Levels Spaß.
Wir waren eine Gruppe mit 24 Bikern, denn wir haben hier unseren jährlichen Community Ride veranstaltet, (ein Gratis-Ride, bei dem wir mit unseren Online Fahrtechnik-Schülern gemeinsam biken), bei der alle Levels vertreten waren – und selbst wenn der eine oder andere mal ein Stück geschoben hat, hatten alle einen mega schönen Tag.
Unsere persönlichen Favoriten war der Samonigg Trail vom Grat ganz oben (Achtung, Absturzgefahr, und sehr steile Auffahrt, die wir ohne E-MTB sicher nicht hochgekommen wären) und der Blairwitch Trail (steil, wurzelig, stufig und bei Nässe sehr glitschig).
Es gibt aber auch Flowtrails mit Sprüngen und Anliegern, wie den Flowgartner und Sidegartner Trail (und einige mehr), die vor allem für Bikepark-Style Trailliebhaber ein wahrer Genuss sind.
Tipp: Mittags-Einkehr auf der Baumgartnerhöhe, hier gibt es eine grandiose Aussicht auf den Faaker See und sehr leckere Kärntner Küche zu fairen Preisen.
Spot 2: Trails am Ossiacher See
Diese Trailregion, die mit dem Auto ca. 25 Minuten von unserem Hotel entfernt lag, hat es uns richtig angetan. Die Trails hier haben so richtig Spaß gemacht, hier ist ein Video mit Tipps zu einem der schwarzen Trails, Parthy Trail:
Geheimtipp am Ossiacher See:
Schiebt lieber die „sehr steile“ Auffahrt, die eigentlich für E-MTBs empfohlen wird, hoch, wenn Ihr ein „Biobike“ habt (mit E-MTB ist sie fahrbar). Denn sie ist viel kürzer und man ist schnell oben.
Die andere, längere als „Hauptweg“ gekennzeichnete Auffahrt ist auch steil und macht einen großen Umweg. Diese würden wir nur empfehlen, wenn Du darauf aus bist, deine Kondition gezielt zu trainieren oder bereits sehr fit bist.
Vorsicht: Die meisten Parkplätze in der Nähe der Trails sind kostenpflichtig, informiere dich deshalb genau und achte auf die Beschilderung vor Ort.
Die lake.bike Region eignet sich jedoch im Allgemeinen perfekt für E-MTBs, da man sich hier alle Trails selbst erradeln muss und die Anstiege es wirklich in sich haben.
Wir waren sehr froh, an einigen Tagen auf unsere E-Bikes zurückgreifen zu können. Willst Du also Deinen MTB-Urlaub (noch mehr) genießen, dann empfehlen wir Dir ein E-MTB zu mieten oder Dein eigenes mitzubringen.
Fazit:
Wenn Du eine MTB-Destination suchst, die noch eher unbekannt ist, bei der es sowohl trailtechnische, als auch landschaftliche Highlights gibt, dann bist Du hier in der lake.bike Region genau richtig. Wir empfehlen Sommer und Herbst als Reisezeit, da Du sich dann diese Region bikemäßig von ihrer schönsten Seite zeigt. Aufgrund der warmen Badeseen eignet sich Kärnten auch perfekt für einen Familienurlaub.
Wir würden für einen MTB-Urlaub jederzeit wieder nach Kärnten fahren, da wir noch lange nicht alles gesehen haben und von dem Zustand der abwechslungsreichen Trails und der grandiosen Kulisse absolut begeistert sind.
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Deine MTB-Trainer Roxy und Berni