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- Der Mountainbike Blog -

Fahrtechnik, Mentaltraining und mehr...

How to Drop - Lerne das Springen von Drops mit deinem Mountainbike

Drops springen mit dem MTB: Wie Du es als Erwachsener risikofrei schaffst

Mehr Mut bei Airtime! Wenn es bloß so einfach wäre...

Als Erwachsener einen Sport zu lernen kann echt frustrierend sein. Man schaut sich die jungen Hüpfer an – in diesem Fall wirklich „Hüpfer“– und sieht, wie einfach es doch sein könnte. Ja, könnte – wenn man sich doch nur trauen würde!

„Mein Kopf steht mir im Weg!“ – diesen Satz hören wir von vielen Bikern, die als Erwachsener Droppen und Springen lernen, oder rutschige, anspruchsvolle Trails fahren wollen. Sie sehen andere, bei denen es leicht aussieht und denken “Ich müsste mich eigentlich nur trauen!”

Hinter mentalen Blockaden steckt oft eine mangelnde Mountainbike Fahrtechnik

Aber ist es wirklich so einfach? Fehlt Dir einfach nur der Mut?

Lass mich ein wenig ausholen, denn vielleicht kannst Du aus meinen Fehlern lernen. Ich war so frei und habe sie bereits für Dich gemacht 😁

Als ich mit dem Mountainbiken angefangen habe, war ich 22 Jahre alt. Ich war also bereits erwachsen – ja, ich war noch jung, aber ich war bereits erwachsen. Ich bin einem Verein beigetreten, um dort zu lernen, wie man “richtig” fährt. 

Die Trainer waren teils sehr jung, teils auch schon älter – aber alle hatten eines gemeinsam: sie hatten den Sport als Jugendliche gelernt. Sie zeigten uns “einfache Skills”, die aber für mich wie Zauberei wirkten und einfach überhaupt nicht klappten! 

Ich erklärte mich für “zu dumm” und “zu ängstlich” – aber dennoch wollte ich ja mit den anderen mitfahren, also ging ich zu gemeinsamen Ausfahrten und entwickelte mit der Zeit auch mehr Mut. Ich fing an, mich zu trauen, schwierigere Trails zu fahren und dann endlich auch Klickies zu montieren. So fing ich dann auch an, kleine Hüpfer zu machen, zu droppen und verblocktere Dinge zu fahren, schließlich konnte ich ja jetzt die Pedale nicht mehr verlieren. 

Meine Lernkurve war recht steil und ich war stolz wie bolle. Vor allem, weil ich ja jetzt mit Klickies ein “echter” Mountainbiker war. 

Nun ja, dann fing ich an, recht oft zu stürzen – auch schlimmer zu stürzen, und wurde wieder ängstlicher. 

Ich war dann sogar ein richtiger Angsthase – so, dass ich mich irgendwann gar nicht mehr traute, rutschigere, steilere Trails zu fahren. 

Ich schob sehr viele Trails, an Drops war gar nicht mehr zu denken. 

Also fing ich an, mich mit dem Thema “Angst” auseinanderzusetzen und auch mit dem Thema “Fahrtechnik”. 

Jetzt, 15 Jahre später, weiß ich, dass mein Problem genau mein Mut gewesen war. Ich hätte nicht mehr Mut gebraucht. Sondern schlicht und einfach mehr Fahrtechnik.

Mountainbike Fahrtechnik Expertin & Mentaltrainerin Roxy

Falls Du weißt, wer ich bin – ich bin mittlerweile seit 13 Jahren hauptberuflich Fahrtechniktrainerin, Dipl. Mentaltrainerin und internationale Ausbilderin für andere Trainer – ich kann also behaupten, dass ich mich mittlerweile in diesem Bereich auskenne. 😁

 

Also – noch Mal: Jetzt, 15 Jahre später, weiß ich, dass mein Problem genau mein Mut gewesen war. Ich hätte nicht mehr Mut gebraucht. Sondern schlicht und einfach mehr Fahrtechnik. 

Und mit “Fahrtechnik” meine ich nicht – “Mach einfach die Bremsen auf”, “Bleib einfach locker” oder “Folge meiner Linie”. 

Ich meine mit Fahrtechnik – und Fahrtechniktraining – eine schrittweise Anleitung, strukturierte Übung und vor allem Zeit, um das Erlernte zu verinnerlichen, bevor ich es auf Trails und in Angstsituationen abrufen sollte. 

Denn genau so funktioniert das Erlernen von Bewegungen als Erwachsener. Wir müssen die Bewegung erst verstehen, dann im Gehirn ein Bewegungsbild kreieren, dann die Bewegung unter kontrollierten und sicheren Bedingungen üben – und noch mehr üben – und noch mehr üben, um sie schlussendlich in Können zu verwandeln.

Also sind die Schritte beim Lernen:

  1. Verstehen 
  2. Gehirn bastelt sich ein Bewegungsbild 
  3. Unter sicheren Bedingungen üben 
  4. Noch mehr üben
  5. Verinnerlichen und Feedback einholen, um zu vermeiden, falsche Muster zu formen 
  6. Ruhephasen erlauben 
  7. Durch Variation und Steigerung der Schwierigkeit in Können verwandeln 

“Können” bedeutet, dass Du die Bewegung ad hoc – und auch bei wechselnden Bedingungen und Ablenkung – sauber abrufen kannst.

Als Jugendlicher – ca. bis zum 20. Lebensjahr – lernen wir hauptsächlich visuell und durch Experimentieren. Das heißt, wir schauen uns etwas an – probieren es aus, merken was klappt und was nicht klappt, und lernen die Bewegung auch, wenn uns niemand korrigiert. Einfach durchs Machen. 

Als Erwachsener ist das jedoch sehr sehr selten – denn diese Fähigkeit verlieren wir ab dem Alter von ca. 20 Jahren und viele, die als Kind nicht mega sportlich waren, verlieren sie bereits ab dem Alter von ca. 12 Jahren. 

Wir müssen die Bewegung verstehen und brauchen danach viel länger, um die Bewegung zu verinnerlichen – und oft merken wir auch nicht, wenn eine Bewegung nicht erfolgreich ist. Wir sind also viel mehr auf externes Feedback angewiesen.

So - und was hat das jetzt alles mit Drops zu tun?

Naja, Droppen zu lernen ist zwar keine Raketenwissenschaft – und bestimmt einfacher, als Springen zu lernen – aber es ist dennoch für Erwachsene mit den oben genannten 7 Schritten verbunden. 

Es ist also nicht einfach mit “Folge meinem Tempo, ich ziehe Dich drüber” getan. 

Denn Dein Gehirn schreit sonst “ABER WAS ZUM HENKER SOLL ICH AN DER KANTE DORT TUN?” (Das hat meines zumindest gemacht).

Ja, was sollst Du nun an der Kante tun?

Einfach gesagt sollst Du das Vorderrad so lange in der Luft behalten, bis das Hinterrad über die Kante gerollt ist, und dann die Neigung des Bikes an die Neigung der Landung anpassen. 

Das war’s! Hört sich einfach an? 
Ist es “eigentlich” auch – aber uneigentlich eben nicht. 

Denn jeder Drop ist etwas anders – jede Landung etwas anders, dann ist auch manchmal ein “Gap” (also eine Distanz) zwischen Absprung und Landung und oft ist die Landung auch kurz, so dass man diese genau treffen sollte… 

Droppen zu lernen erfordert also eine Variation von Techniken zu beherrschen (also mehrere Droptechniken zu können) und dann intuitiv für den jeweiligen Drop die richtige Technik abrufen zu können. 

Und jeder, der Dir sagt, dass “Droppen SO geht” (und nicht anders!) und, dass Du Droppen an einem Tag lernst, der weiß entweder nicht, wie das menschliche Gehirn funktioniert oder betreibt unehrliches Marketing

Du willst das nicht hören? Du willst lieber ein “How to drop: Schiebe das Bike nach vorne!” 

Es tut mir leid.  Das gibt es bei uns nicht. Ein guter Coach wird mit Dir tacheles reden (natürlich respektvoll und wohlwollend) und Dir keine Quick Fixes verkaufen – denn letzteres bringt Dich nur in Gefahr.

Aber eines kann ich Dir sagen. Wir haben bereits Hunderten Bikern das droppen beigebracht. Nicht an einem Tag, aber dafür sicher und risikoarm! Wenn Du es auch können willst – dann schau einfach mal hier: Droppen lernen mit Roxybike

Ein guter Trainer weiß:

Slow progress is still faster than fake progress! 

Langsamer Fortschritt ist immer noch schneller als vermeintlicher Fortschritt!

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