Du bist dabei, den Mountainbike Manual zu erlernen, aber es klappt einfach nicht? – wir zeigen Dir 5 Techniken, wie Du Dein Vorderrad mit dem Manualimpuls anheben kannst und welche davon richtig ist!
Immer wieder fragen uns Mountainbiker, wie sie einen Manual lernen können und welche der Techniken, die sie in einem YouTube Tutorial oder in einem Manual-Fahrtechnikkurs lernen, die „richtige Technik“ ist.
Falls Du nicht weißt, was ein Manual ist? Du fährst einen Manual, wenn Du auf Deinem Hinterrad rollst, ohne zu pedalieren. Und der Manualimpuls ist das Anheben des Vorderrades durch eine Körpergewichtsverlagerung – also ohne den Einsatz eines aktiven Pedalschlags wie bei einem Wheelie.
In diesem Artikel stellen wir Dir 5 Techniken für den Manualimpuls vor. Denn ganz ehrlich – warum ist eine Technik richtig und warum ist eine falsch? Und wenn das so wäre, wer entscheidet dann, welche richtig ist? Gibt es eine MTB-Bibel oder das internationale Gesetzbuch des Mountainbikens? Soweit wir wissen, gibt es das nicht…
Deswegen wollen wir uns mal die 5 Arten anschauen, wie Du einen Manual einleiten kannst und außerdem anhand des Manualimpulses erörtern, wie Du einen MTB-Coach findest, der Dir helfen kann, Deine Ziele auf dem MTB zu erreichen.
Kennst Du eigentlich unseren YouTube Kanal? Da haben wir auch ein Video zu diesem Thema 😉
Manualimpuls #1: Die „L“ Bewegung
Die L-Bewegung heißt deswegen so, weil Du Deine Hüfte erst nach unten bringst und dann nach hinten schiebst. Von links betrachtet zeichnest Du also ein „L“ mit Deiner Hüfte.
Bewegungsanleitung:
Rolle im Stehen an, die Kurbeln sind waagerecht.
Beuge Arme und Beine, senke dadurch Deinen Körperschwerpunkt ab.
Strecke dynamisch Arme und Beine, sodass Du Deine Hüfte gerade nach hinten schiebst und das Bike unter Dir nach vorne beschleunigst. Je nach Körper- und Bikegröße musst Du die Beine nicht ganz strecken.
Vorteile:
Da Du das Tiefgehen langsam ausführst, ist diese Variante am Anfang relativ einfach zu koordinieren.
Da Du nicht nach vorne gehst, um Schwung zu holen, ist diese Variante recht ungefährlich.
Vor allem für größere Biker ist diese Variante einfacher zu erlernen, da Du die Beine nicht ganz strecken musst.
Nachteil:
Diese Variante benötigt einen sehr hohen Krafteinsatz, da Du aus der „statischen“ tiefen Position dynamisch die Beine und Arme strecken musst.
Manualimpuls #2: Die „L“ Bewegung mit Preload
Bewegungsanleitung:
Rolle im Stehen an, die Kurbeln sind waagerecht.
Führe einen Preload aus – komprimiere also das Bike über die Beine.
Strecke dann sofort dynamisch Arme und Beine, sodass Du Deine Hüfte gerade nach hinten schiebst und das Bike unter Dir nach vorne beschleunigst. Je nach Körper- und Bikegröße musst Du die Beine nicht ganz strecken.
Vorteile:
Da Du nicht nach vorne gehst, um Schwung zu holen, ist diese Variante recht ungefährlich.
Vor allem für kleinere Biker ist diese Variante einfacher zu erlernen, da Du die durch den Preload sehr viel Energie sparen kannst.
Nachteil:
Diese Variante ist anfangs durch den schnellen Preload koordinativ etwas schwieriger.
Manualimpuls #3: Die „vorne-hinten“ Bewegung
Bewegungsanleitung:
Rolle im Stehen an, die Kurbeln sind waagerecht.
Bringe die Hüften nach vorne, um Schwung zu holen und die Gabel zu komprimieren.
Bringe dann die Hüfte dynamisch nach hinten.
Vorteile:
Vor allem für kleinere Biker und Jugendliche ist diese Variante energieschonender zu erlernen, da Du die durch das Schwungholen Energie sparen kannst und den kompletten Bewegungsumfang der Beine nutzen kannst.
Nachteil:
Wenn Du das Timing versaust und die Gabel gerade in dem Moment komprimierst, in dem Dein Vorderrad gegen ein Hindernis läuft (eine Wurzel, etc.), dann kann es Dich über den Lenker katapultieren.
Manualimpuls #4: Die „oben-hinten“ Bewegung
Bewegungsanleitung:
Rolle im Stehen an, die Kurbeln sind waagerecht.
Beuge Arme und Beine, senke dadurch Deinen Körperschwerpunkt ab.
Strecke dynamisch Arme und Beine, sodass Du Deine Hüfte schräg nach hinten-oben bringst.
Vorteile:
Da Du nicht nach vorne gehst, um Schwung zu holen, ist diese Variante recht ungefährlich.
Vor allem für kleinere Biker ist diese Variante einfacher zu erlernen, da Du durch die komplette Beinstreckung viel Momentum erzeugen kannst.
Nachteil:
Diese Variante ist oft eine Sackgasse, wenn Du auf dieser Bewegung einen Bunnyhop aufbauen willst, da Deine Beine gestreckt sind.
Manualimpuls #5: Die „oben-hinten“ Bewegung mit Preload
Bewegungsanleitung:
Rolle im Stehen an, die Kurbeln sind waagerecht.
Führe einen Preload aus – komprimiere also das Bike über die Beine.
Strecke dynamisch Arme und Beine, sodass Du Deine Hüfte schräg nach hinten-oben bringst.
Vorteile:
Da Du nicht nach vorne gehst, um Schwung zu holen, ist diese Variante recht ungefährlich.
Vor allem für kleinere Biker ist diese Variante einfacher zu erlernen, da Du durch den Preload sehr viel Energie sparen kannst und den kompletten Bewegungsumfang der Beine nutzen kannst.
Nachteil:
Diese Variante ist anfangs koordinativ etwas schwieriger.
Die Vorteile des Preloads und eine Demo siehst Du in diesem englischen Video:
So – und welche davon ist jetzt RICHTIG?
Wir können Dir leider nicht sagen, welche richtig ist, aber wir können Dir sagen, dass keine davon falsch ist!
Was passiert, wenn wir davon überzeugt sind, die Wahrheit für alle Menschen und für immer gefunden zu haben, hat uns die Geschichte mit ihren Kriegen, ihren religiösen, nationalistischen und kommunistischen „Wahrheiten“ und „Richtigkeiten“ (hoffentlich) zu genüge gezeigt…
Aber lasst uns zurück zum Manual kommen…
Jede der hier vorgestellten Manual-Varianten bietet objektiv gesehen Vor- und Nachteile und es kommt schlussendlich auch auf Deine Präferenzen, auf Deine Schnellkraft, Deine Körpergröße und Deine Beweglichkeit an, welche dieser 5 Varianten Dir am besten liegt! Und welche davon für Dich am einfachsten ist…!
Es kommt auf Deine Beweglichkeit an? Ja genau – mehr dazu findest Du hier in diesem Video:
Und wie findest Du heraus, welche der Manual-Varianten für Dich richtig ist?
Zum Beispiel, indem Du herumexperimentierst, herumspielst und in Dich hineinfühlst – oder indem Du mit einem Personal MTB-Coach an Deiner Technik arbeitest. Mit einem Coach, der Dich „ganzheitlich“ coacht und Lösungen findet, die für Dich am besten funktionieren, der also nicht versucht, seine Lehrmeinung durchzusetzen.
Ein professioneller Coach wird Dir Antworten auf das „Warum“ geben können, er wird Dich und Deine Meinung, sowie Deine körperlichen Voraussetzungen ernst nehmen und individuelle Lösungen für Dich oder mit Dir zusammen finden. Wenn er sagt „das ist die einzig wahre/richtige Art“, den Manual zu machen (oder Kurven zu fahren, etc…) – dann ist er vielleicht nicht der richtige Coach für Dich…?
Unserer Meinung nach unterscheidet das übrigens einen Trainer von einem Coach: ein Trainer gibt Dir Bewegungsanweisungen, ein Rezept sozusagen. Ein Coach findet für Dich individuell passende Lösungen und begleitet Dich individuell – und oft daher auch nachhaltiger.
Willst Du individuell zum Manual begleitet werden?
Dann melde Dich gerne bei uns. Und wenn Du Dich fragst, ob Du den Manual auch an einer Manual-Machine lernen kannst, dann wird Dich dieser Artikel interessieren: Mountainbike Manual lernen mit der Manual Machine
Fazit:
Menschen sind individuell! Und genau so individuell wirst Du Deine MTB-Fahrtechnik lernen – denn es führen immer mehrere Wege nach Rom (wie man so schön sagt). Höre dabei auf Dich, auf Deinen Körper (unser Körper ist oftmals schlauer als unser Kopf) und lasse Dir von Deinem Ego nicht einreden, dass Du zu gut bist, um Dir einen Coach zu nehmen – oder von Deinem inneren Teufelchen einreden, dass Du „nicht gut genug bist“ um etwas zu lernen…
Du kannst alles lernen, was Du willst! Spiele herum, gehe mit einer Neugierde und Offenheit heran, und schrecke nicht davor zurück, Dir „Deinen“ persönlichen, professionellen Coach zu suchen, wenn Du Deinen Lernfortschritt beschleunigen willst.