Mindsetarbeit und Persönlichkeitsentwicklung sind hip! Warum? Vielleicht, weil immer mehr Menschen erkennen, dass Haus, Auto und gutbezahlter Job nicht alles sind, um glücklich zu sein. Dass das neueste oder teuerste Bike einen nicht zu einem besseren Biker macht. Oder, dass die Coronakrise einem zeigt, dass Ablenkung (Konzerte, Shoppen, Kino, Biergarten…) nicht mehr so einfach zu finden sind und man dann doch immer wieder mit sich alleine ist und merkt, dass man hadert, wütend wird, traurig oder frustriert ist.
Kommt Dir das bekannt vor?
Aber weißt Du was? Nur Du kannst etwas daran ändern, wenn es Dir nicht so gut geht, wie Du es gerne hättest. Nur Du. Niemand anders.
Wenn Du auf der Suche nach dieser einen besonderen Person (oder der Situation) bist, die Dein Leben verändert, dann schaue in den Spiegel!
In diesem Artikel erfährst Du ganz konkrete Tipps, was ein Gewinner-Mindset von einem Verlierer-Mindset unterscheidet und wie Du zum Champion (im Leben und auf dem Bike) werden kannst!
Natürlich ist es einfach, der Außenwelt, seiner Vergangenheit, der Coronakrise oder dem Bike die Schuld zu geben, wenn etwas nicht klappt, wie Du es gerne hättest. Aber Du gibst dadurch die Macht ab! Du gibst die Macht über Deine Zufriedenheit, über deine seelische und körperliche Gesundheit, und über Deinen Erfolg ab!
Warum machen wir das dann? Warum sagen wir „Das macht mich wütend!“, „Die Krise macht mich kirre!“ oder „Wenn der Stein da nicht wäre, würde ich die Stelle fahren“.
Warum wir das sagen??
Weil es einfach ist! Weil es gemütlich ist!
Und weil wir es als Kind gemacht haben, es also ein bekanntes Muster ist.
Als wir auf die Welt gekommen sind, waren wir abhängig von unseren Eltern. Und das waren wir ziemlich lange. Wenn Deine Eltern aber etwas richtig gemacht haben und Du jetzt erwachsen bist, dann bist Du hoffentlich nicht mehr abhängig. Dann bist Du jetzt selbstständig, kannst für Dich sorgen. Aber warum machen wir uns dann emotional so oft abhängig vom Außen??
Der Grund ist noch immer derselbe: Weil es gemütlich ist! Es ist einfach.
Ein Champion ist aber nicht gemütlich. Er nimmt nicht den einfachen Weg. Er nimmt den Weg, der ihn weiterbringt.
Und deswegen will ich Dir heute ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen Du die Kontrolle über Deine Emotionen erlangen kannst. Ich habe dafür vor einigen Wochen eine Abkürzung erfunden, sie heißt BECOME und steht für:
Diese Formel – BECOME – gilt sowohl für Persönlichkeitswachstum, für Mindsetarbeit, als auch für Verbesserung (konditionell und technisch) auf dem Mountainbike, oder das Erlernen von anderen Skills. Im Folgenden gebe ich Dir für jeden Teil konkrete Beispiele und Aufgaben.
Ich heiße Roxy, ich bin MTB-Mentaltrainerin und zertifizierte psychologische Beraterin (TMI). Ich begleite Menschen darin, ihr volles Potenzial auf dem Bike und im Leben zu entfalten, indem ich ihnen helfe, ihr wahres Selbst kennenzulernen und zu lieben.
Hier die individuellen Schritte, mit denen Du alles erreichen kannst, was Du willst – denn sie sind einige der Dinge, die ein Champion-Mindset ausmachen:
1. Schritt: Better thinking = bessere Gedanken.
Hier geht es vor allem darum, die Verantwortung zu übernehmen. Löse Dich von der Opferrolle! Du bist kein Kind! Du bist erwachsen und Du kannst entscheiden, was Du denkst, was Du sagst und was Du tust. Und dadurch kannst Du Deine Emotionen selbst regulieren. Ja, es wird etwas Übung benötigen, aber Du kannst es und DU trägst ganz allein die Verantwortung dafür. Höre also auf, die anderen dafür verantwortlich zu machen, dass sie Dich unglücklich machen. Höre auf, die Situation als Ausrede zu nutzen, oder die Politik zu beschimpfen, Deinem Bike die Schuld zu geben, den Reifen oder dem Reifendruck, Deinem Partner oder Deinen Kollegen – sondern gehe nach INNEN und schaue dort nach. Das gilt sowohl für’s Biken, als auch für den Alltag.
Deine Aufgabe:
Schreibe Dir die Antworten auf diese Fragen auf:
- Was macht mich wütend/traurig/etc.? Warum macht es mich wütend/traurig/etc.? Welche Gefühle habe ich?
- Welche Gedanken führen zu diesen Gefühlen?
- Welche Bedürfnisse sind nicht erfüllt?
- Wie kann ich besser für mich sorgen, damit ich die Schuld nicht anderen geben muss? Wie kann ICH also die Verantwortung übernehmen?
- Was für Gründe (außer denen, die ich vermute) kann es sonst noch haben?
- Wie kann ich meine Gedanken ändern?
- Ändern sich dadurch meine Gefühle?
Hier ein konkretes Beispiel:
Was macht mich wütend/traurig/etc? Warum macht es mich wütend/traurig/etc? Welche Gefühle habe ich?
Ich bin traurig und wütend, weil meine Frau alleine biken will. Warum bin ich wütend/traurig? Weil wir sonst am Wochenende immer etwas gemeinsam machen und sie jetzt auf einmal etwas alleine machen will. Ich fühle mich alleingelassen und ungeliebt.
Welche Gedanken führen zu diesen Gefühlen?
Wenn sie jetzt auf einmal etwas alleine macht, muss sie mich weniger lieben.
Welche Gedanken führen zu diesen Gefühlen?
Mein Bedürfnis nach Liebe und Nähe ist nicht erfüllt. Ich würde viel lieber etwas mit ihr machen.
Wie kann ich besser für mich sorgen, damit ich die Schuld nicht anderen geben muss? Wie kann ICH also die Verantwortung übernehmen?
Ich kann besser für mich sorgen, indem ich etwas Schönes alleine mache, etwas, auf das sie keine Lust hat.
Was für Gründe (außer denen, die ich vermute) kann es sonst noch haben?
Es könnte sein, dass sie einfach mal alleine biken will, weil ich immer zu schnell für sie bin. Oder sie die Natur genießen will.
Wie kann ich meine Gedanken ändern?
Mögliche neue Gedanken: Ich könnte mehr Mitgefühl und Verständnis mir und ihr gegenüber zeigen. Meine Gefühle akzeptieren und auch, dass sie ein selbstständiger Mensch ist und es ganz normal ist, dass sie etwas alleine machen will.
Ändern sich dadurch meine Gefühle?
Ja, ich verstehe jetzt meine Gefühle und auch, dass meine Frau etwas alleine machen will, viel besser. Daher bin ich nicht mehr so traurig und wütend.
Zweites Beispiel:
Was macht mich wütend/traurig/etc? Warum macht es mich wütend/traurig/etc? Welche Gefühle habe ich?
Ich bin verzweifelt, weil ich wegen Corona nicht mehr die Dinge machen kann, die ich so gerne mache. Weil ich mich eingeschränkt fühle und ungerecht behandelt, die Politiker sind dämlich! Ich bin traurig, wütend, verzweifelt und fühle mich einsam.
Welche Gedanken führen zu diesen Gefühlen?
Ich fühle mich machtlos und sehe nur Dinge, die ich NICHT mehr machen darf.
Welche Bedürfnisse sind nicht erfüllt?
Mein Bedürfnis nach Gewohnheiten und Selbstbestimmung. Und Nähe zu meinen Freunden.
Wie kann ich besser für mich sorgen, damit ich die Schuld nicht anderen geben muss? Wie kann ICH also die Verantwortung übernehmen?
Ich könnte in der Natur spazieren gehen. Oder endlich mal daheim etwas machen, was ich mir schon lange vornehme. Es gibt eigentlich sehr viele Dinge, die ich machen kann, zum Beispiel Fahrtechnik üben!
Was für Gründe (außer denen, die ich vermute) kann es sonst noch haben?
Vielleicht sind die Politiker auch überfordert. Oder vielleicht gibt es auch KEINEN Grund und sie sind wirklich dämlich. Aber es ist nun mal, wie es ist! Ich kann es nicht ändern!
Wie kann ich meine Gedanken ändern?
Ich kann mich auf die Dinge fokussieren, die ich machen DARF. Ich kann mich auch auf die Dinge fokussieren, die ich im Leben habe und für die ich dankbar bin. (Mein Bike, meine Gesundheit, warme Mahlzeiten,…)
Ändern sich dadurch meine Gefühle?
Ja, ich kann verstehen, dass ich mich so fühle und an der Lage kann ich nichts ändern. Auch wenn ich mich ärgere, ändert sich nichts daran. Ich kann aber beeinflussen, ob ich darüber nachdenke, oder nicht. Und ich entscheide mich jetzt dafür, lieber an schöne Dinge zu denken und an den Dingen zu arbeiten, auf die ICH Einfluss habe.
2. Schritt: Easy new Habits = Einfache neue Gewohnheiten
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere und 90% unserer täglichen Abläufe führen wir im „Autopiloten“ aus. Auch die Abläufe auf dem Mountainbike… Wenn wir also etwas ändern wollen, also z.B. fahrtechnische Skills lernen wollen, besser biken wollen, oder Ziele erreichen wollen,
dann müssen wir AKTIV etwas ändern!
Das geht am besten mit einfachen und kleinen neuen Gewohnheiten, wie zum Beispiel einem kleinen Morgenritual oder einer 3 Minütigen Pause in jeder Stunde, in der Du etwas liest, kurz an die frische Luft gehst, oder ein paar Liegestütz machst – oder Dich im Homeoffice auf Dein Bike schwingst und etwas Trackstand übst!
Wichtig ist, dass diese neuen Rituale EINFACH sind und Du sie Dir am besten fest in den Kalender einträgst.
Ein Champion ist stärker als seine stärkste Ausrede!
3. Schritt: Clear Visions = Klare Visionen
Nur wenn Du ein ganz klares Ziel vor Augen hast und vor allem eine tiefe, starke und unbeugsame innere Motivation, wirst Du Deine Ziele auch erreichen!
Was motiviert Dich? Wie wird es Dir gehen, wenn Du Deine Ziele erreichst? Wie wirst Du Dich fühlen? Wie wirst Du Dich verhalten? Je klarer Deine Vision, umso größer die Chance, dass Du sie erreichst!
Gehe so oft wie möglich in einen Tagtraum und visualisiere Dein Ziel! Siehst Du Dich, wie Du auf im Trail über Baumstämme bunnyhopst? Oder wie Du gelassen auf alles reagierst? Wie Du Deinen Traum von (füge Deine Vision hier ein) verwirklicht hast und wie stolz Du auf Dich bist? Stelle es Dir in großmöglichem Detail vor. Deine Gedanken kreieren Deine Wahrheit!
4. Schritt: Open Mind = Aufgeschlossenheit
Ein Champion lässt sich nicht von seinem Weg abbringen – Wachstum passiert nicht „einfach so“. Die Welt ist ständig im Wandel – ob Du mithältst, liegt nur an Dir! Hinterfrage Dich und Deine Methoden ständig, fällst Du wieder in alte (oder neue) Muster, die Dir nicht dienen? Ändere sie! Jeder Moment ist ein frischer Anfang und Du kannst jeden Moment Deine Segel neu setzen, wenn der Wind dreht.
Deine Vergangenheit wird Dich in Zukunft nur beeinflussen, wenn Du Dich weiterhin so verhältst, wie bisher!
5. Schritt: Masterful Practice = Übung macht den Meister
Ein Meister ist noch nie vom Himmel gefallen – das sagt man nicht umsonst so. Egal ob Fußballtechnik, Mountainbike-Fahrtechnik oder innere Gelassenheit – egal worin Du Dich verbessern willst – Dir muss klar sein, dass Du viel Übung investieren musst!
Auf English gibt es ein tolles Wort dafür: Commitment. Leider gibt es auf Deutsch nur ein paar ähnliche Worte, wie Hingabe, Engagement, Verpflichtung oder Einsatz – aber keines der deutschen Worte gibt das wieder, was das Wort Commitment wirklich aussagt. Ich würde es so übersetzen:
Commitment: volle und bedingungslose Hingabe gepaart mit der Bereitschaft, das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren und stetig an sich zu arbeiten, um es kompromisslos zu erreichen.
Bei Mountainbikefahrtechnik heißt dies, dass Du stetig und strukturiert an Deiner Fahrtechnik feilst, am besten mit einem Personal Coach, damit Du Dir keine kompensatorischen Muster aneignest, die Dich in eine Sackgasse führen. Bei Persönlichkeitsarbeit bedeutet das, viel zu lesen, wenig „abstumpfende“ Ablenkung zu konsumieren, stetig mit sich selbst in den Diskurs zu gehen, dabei aber liebevoll mit sich umzugehen und nach und nach zu seinem besten Selbst zu werden. Auch hier kann es die Entwicklung deutlich beschleunigen, sich einen Coach oder psychologischen Berater an die Seite zu holen.
Talent macht nur 10-15% des Erfolgs aus! Maßgeblich für Erfolg sind Persistence und Commitment! Oder auch ein Champion Mindset 😉 Denn ein Champion ruht sich nicht auf seinem Talent aus, er trainiert unaufhaltsam!
6. Schritt: Enjoy Success = Genieße den Erfolg
Dieser Schritt kommt nicht nur ganz am Ende (gibt es überhaupt ein Ende von Wachstum…?), sondern ist auch als regelmäßiger Zwischenschritt essenziell!
Denn Selbstlob und Reflektion über das bereits Geschaffte setzt den Neurotransmitter Dopamin im Gehirn frei. Dopamin ist allgemein als „Feel Good Hormone“ bekannt und ist außerdem ein Puffer – Dopamin puffert andere Neurotransmitter im Gehirn, die nicht so positive Gefühle auslösen und es macht uns dadurch quasi unaufhaltsam!
Je öfter Du Dich also lobst, Dich für Deine bisherigen Erfolge freust und je öfter Du auch wirklich Gefühle wie Dankbarkeit und Glücklichkeit fühlst, umso mehr Dopamin kann Dein Gehirn produzieren. Dadurch kannst Du noch mehr üben, noch mehr Dopamin freisetzen und erreichst Deine Ziele noch schneller!
Jetzt liegt es an Dir:
Wie kannst Du die Abkürzung BECOME auf eine aktuelle Herausforderung anwenden? Und wer oder was hält Dich davon ab, Dein Champion Mindset zu entwickeln, Verantwortung für Deine Gefühle zu übernehmen und Deine Ziele (auf dem Bike und im Leben) zu erreichen??
Fazit:
Ein Champion Mindset ist eine Lebenseinstellung. Eine Person, die champion-minded ist, übernimmt die Verantwortung für ihre Gedanken und damit die Verantwortung für ihre Gefühle – denn unsere Gedanken verursachen unsere Gefühle. Ein Champion ist ein Schöpfer und kein Opfer!
Du kannst Dich über die Umstände, Deinen Chef, Deinen Partner, das Verhalten anderer, Dein Bike oder den Trail beschweren, ihnen die Schuld (und damit die Macht über Deine Gefühle) geben, oder Du wirst ein Champion und änderst etwas!
Es liegt an Dir! Und mit Commitment für die in diesem Artikel vorgestellten 6 Schritte schaffst Du es!